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Lost Places : Villa Kellermann in Potsdam

Völlig albern: als ich von der Promotour von Fototouren Berlin erfuhr, hatte ich die Assoziation mit „Kellerman’s“ aus Dirty Dancing: „Ich habe eine Wassermelone getragen“. hehe

Spaß beiseite : am 20. August 2016 hatte ich also erneut Glück, an einer Promotour von Fototouren Berlin teilnehmen zu können. Die Lost Place Tour führte mich dieses Mal in die geheimnisvolle Villa Kellermann in Potsdam. Großartig am Heiligen See GENAU gegenüber des Marmorpalais im Potsdamer Neuen Garten gelegen. Ach, was ist doch das unmittelbare Umland Berlins ganz wunderbar.

Bezaubernd die Sichtachse auf das Marmorpalais in den Vormittagsstunden, das sanfte Plätschern von seichten Wellen: abschalten von einer etwas holprigen Woche,  fast ein bisschen italienisches Flair bei schwülwarmen Wetter genießen und mit meinem neuen  Lensbaby Composer pro mit Sweet 50 rumspielen und den Besucherströmen im Haus erstmal den Vortritt lassen. Zwinkerndes Smiley, als Emoticon ;)

Nachdem ich Variationen des Marmorpalais eingefangen hatte, versuchte ich der Stimmung im Haus nachzuspüren – manchmal stelle ich mir vor, dass vielleicht gerade eine Dame der gehobenen Kreise die imposante Treppe emporschreitet.  🙂 Wunderschöne Sichtachsen, Lichteinfälle und Ausblicke.

Ursprünglich war die Villa 1914 für den Zeremonienmeister W. von Hardt erbaut worden. Es folgten verschiedenste Besitzer in schicksalshafter Geschichte: So gehörte die Villa in der Weimarer Republik dem jüdischen Bankier Emil Wittenberg, der von den Nazis enteignet wurde. Dann war sie Domizil der Heeresleitung der Wehrmacht. Nach 1945 übernahm der Kulturbund die Villa, die bis 1989 ein öffentliches Kulturhaus blieb, ein  Treff von Intellektuellen und Künstlern. Darunter auch der Schriftsteller Bernhard Kellermann (1879-1951), der schließlich auch Namensgeber der in der sogenannten Berliner Vorstadt gelegenen Villa wurde.

Und jetzt? Die neuen Eigentümer möchten inkognito bleiben … wie war das noch gleich mit dem Genießen und Schweigen?!

Dieses Mal wurde die Fototour übrigens sogar in der Potsdamer Tagespresse erwähnt unter der Headline „Wer will noch mal, wer hat noch nicht?“

Enjoy 🙂

 

Lost Places: Wünsdorf Haus der Offiziere

Am 2. Juli unternahm ich erneut mit gut ausgestattetem Foto-Rucksack (2. Akku sollte nicht fehlen 😉 ) und Stativ eine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Zeitreise führte mich vor die Tore der Stadt: nach Wünsdorf, dem heutigen  Ortsteil der Stadt Zossen im Landkreis Teltow-Fläming, in die „Verbotene Stadt“ zum „Haus der Offiziere“.

Von 1910 – 1994 befand sich hier ein Militärstützpunkt: über die Jahre hinweg unter den verschiedensten Flaggen (zu Kaiserszeiten, unter den Nazis und Sowjets) und mit unterschiedlichsten Funktionen (Militärstutzpunkt, Lazarett, Heeresportschule etc.).

Hat Wünsdorf heute ca. 6.500 Einwohner, so war die „Verbotende Stadt“ mit bis zu 60.000 russischstämmigen Bewohnern und Bewohnerinnen der größte europäische Militärstandort. Noch heute ist das eingezäunte Gebiet des „Hauses der Offiziere“ riesig. EINE Fototour (immerhin rund fünfeinhalb Stunden) reicht da definitiv nicht aus.

Ich habe mich gleich zu Anfang im Gebäudeteil, in dem der Theatersaal untergebracht ist, fotografisch festgebissen. Da doch mächtige Regengüsse auf das marode Dach prasselten (eigentlich recht heimelig), waren Außenaufnahmen auch nicht soooo angesagt. 😉 Das Hauptgebäude habe ich nur noch gegen Ende leicht touchiert. Wer weiß – vielleicht ein Grund, nochmals hinzufahren.

Erneut eine über Fototouren Berlin gebuchte Fototour, auf der ich sehr, sehr hilfreiche Tipps in Sachen manuelle Einstellungen erhalten habe und die ich die ganze Tour über gleich vesucht habe, anzuwenden, um die Atmosphäre einzufangen.

Enjoy 🙂

P.S.: Es ist eine reine Frage der Tagesform, ob ich mich bei den Lost Place pics für eine hellere / freundlichere oder dunklere / finstere Aufnahme-Variante entscheide …… manchmal kann ich mich auch gar nicht entscheiden. 😀

Lost Places : Sommerhotel Zehnpfund in Thale

„Ach, Luise, laß … das ist ein zu weites Feld“ –                                                      ob Theodor Fontane  diesen Satz dem Herrn von Briest wohl hier schon in den Mund gelegt hat? Auf der Veranda stehend, soll Fontane jedenfalls beim Anblick eines durch den Park schlendernden Paares die Idee für seine Effi Briest gekommen sein .

Am 4. Juni 2016 machte ich mich auf den Weg in den Harz nach Thale, zum ehemals größten Sommerhotel Deutschlands „Zehnpfund“. Ein gigantisches Haus, eröffnet 1863, in deren Gängen man sich schon mal verirren kann, mit wechselvoller Geschichte. Im Ersten Weltkrieg diente es als Lazarett, später waren ein Waisenhaus und Krankenkasse, dann das Rathaus und eine Bibliothek untergebracht.

Dieses wunderschöne, atmosphärische Haus sollte nach der Wende saniert werden. Hohe Kosten verhinderten das bisher. Jetzt sollen dort Wohnungen entstehen: nach dem Motto „Wohnen wie Fontane“, hm.

Kurz vor meiner Fototour wurde im Hotel Zehnpfund der zweite Teil der „Vergessen im Harz“-Trilogie in einer Premierenfeier gezeigt.  Der Film handelt von „Lost Places“ in der Harzregion, zu denen auch das „Sommerhotel Zehnpfund“ gehört.           https://www.youtube.com/watch?v=RsFYWW_8KSQ

Auf in die Zeitreise – enjoy 🙂

 

Lost Places : Jugendstil Stadtbad Berlin

Erneut eine Fototour in die Vergangenheit zu einem verlassenen Ort – dieses Mal hieß es: Eintauchen in die Bade-Welt des Jugendstils.

Dieses wundervolle Bad wurde 1908 in Berlin-Steglitz erbaut … noch bevor 1920 Berlin zu Groß-Berlin wurde. Mit rund 3,8 Mio Einwohnern war Berlin –  an der Einwohnerzahl gemessen – nach London (7,3 Millionen) und New York (5,6 Millionen) – die drittgrößte Stadt der Welt.

Berlin boomte, Mietskasernen mit endlos vielen Hinterhöfen entstanden. Die wenigsten Berliner und Berlinerinnen hatten ein Bad, häufig gab es lediglich „das Klo ne halbe Treppe tiefer“, und so kamen die Volksbäder (ursprünglich eine öffentliche Badeanstalt mit Dusch- oder Wannenbädern) ins Spiel, die vor allem den Unterschichten die Möglichkeit zu regelmäßiger Körperpflege bieten sollten.

Hier gehts zur Zeitreise: enjoy 🙂

P.S.: Tipp ausprobiert, für einen weichen, warmen Farbton, den Weißabgleich auf Schatten zu stellen. Für wunderbar befunden. 😉

Lost Places : Neue Hakeburg in Kleinmachnow bei Berlin

Vorfreude auf den 23. Januar 2016: Ich hatte Glück und konnte bei der Promotion-Aktion von Fototouren Berlin dabei sein.

Was ich natürlich nicht ahnen konnte, dass es richtig, richtig kalt sein würde an diesem Tage. Als ich mich morgens auf den Weg Richtung Kleinmachnow machte, ausgestattet mit schwerem Fotorucksack mitsamt Stativ und „langen Männern“, fuhr ich mit der S-Bahn durch das verschneite Berlin. Mit einem heißen Tee einfach im kuschligen Bett sich nochmals umzudrehen, wäre wahrlich auch eine Alternative gewesen …… 😉

Aber es machte viel Spaß, diesen verlassenen Ort fotografisch zu erkunden. Auch wenn sich die Hände gegen Ende der fünfstündigen Fototour wie „gefühlte Minus 30 Grad“ kaum noch bewegen ließen. 🙂

Wirklich bedauerlich, dass die Neue Hakeburg nach wechselhafter Geschichte, einst Herrensitz, Ministerresidenz, Forschungsanstalt, SED-Parteischule Karl Marx, so langam aber sicher zu einer Ruine wird.

Hier gehts zur Fototour: Enjoy 🙂

P.S.: Fazit – kein Sonnenschein sollte einen nicht vom Fotografieren abhalten. 😉